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Autechre, "Draft 7:30"

Warp
Inwiefern interessiert es den bzw. die Künstler vom Rezipentenverstanden zu werden bzw eine Kommunikationsbasis herzustellen ? SindAE uns tatsächlich weit voraus in jedweder Hinsicht oder haben sie sichmusikalisch nicht einfach eine Auszeit genommen um sich soweit imAbseitz zu positionieren das sich diese Frage garnicht mehr stellt ?
Womöglich sind sie gar die einzig wahren Androiden - Maschinensprachefür Maschinenmenschen. Das Publikum dankt Ihnen jeglichen Hauch vonRhythmus und Melodie ergeben, keimt doch dadurch die Hoffnung desEinzelnen zum elitären Zirkel dazuzugehören - zu verstehen worum es"wirklich" geht.
Softwareprogrammierer und Hi-Tech Frickler als die idealenÜberkonsumenten der Mediengesellschaft. Wichtig ist Ihnen nicht dasResultat sondern das Wie ? Keine Frage mehr nach dem Warum bzw. Wofürkristalliert sich heraus, wer will schon tiefer bohren wenn allein dasWie mehr als ausreichend Gesprächstoff bietet. Musikalischer Ausdruckals Abfallprodukt kreativen Programmierungswahns. Eine Sackgasse die AEmeiner Ansicht nach bis zum Ende gegangen sind.
Mein Verdacht bestätigte sich durch ein aktuelles Interview in dem SeanBooth tatsächlich erklärt das sie diesmal fast auschließlich mitProgrammen gearbeitet haben die sie beherrschen - im Gegentum zu denletzten beiden Alben die eher Testergebnisse der jeweils allerneustenPlug-In's waren und entmythisiert damit die als Manifeste derAbstraktion gefeierten Vorgänger gehörig.
Fortschritt durch Rückschritt ? Wer kann das schon noch beurteilen wennmehr Tonträger veröffentlicht werden als der einzelne je Zeit habenwird zu hören. Hat die dekonstruierte Abstraktion allerdings ausgedient? Autechre sind und bleiben dankbare Zielscheiben für die absurdestenTheorien - daran hat sich wieder einmal nichts geändert.

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